Erinnerung an Rheinhausen
- BRD 1990
- DCP
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R/B: Klaus Helle, Rainer Komers, 69’
Der Arbeitskampf um die Schließung des Krupp-Stahlwerks in Rheinhausen markierte Ende der 1980er Jahre eine dramatische Zäsur für das Ruhrgebiet und den ganzen Produktionskreislauf zwischen Kohle und Metall. Mit ihren aufwühlenden Bildern des Arbeiterprotests schaffen Klaus Helle und Rainer Komers ein faszinierendes Zeitdokument. Sie stellen die Frage, welche Aufnahmen nach solchen Ereignissen ins kulturelle Gedächtnis eingehen. Ihr Blick gilt den Arbeitern. Zwischen aufgeheizten Debatten und Reden zeigen sie die Arbeit selbst und machen damit sichtbar, um was es eigentlich geht. Dabei versteht sich der Film nicht als Gegenentwurf zur umfassenden TV-Berichterstattung, sondern als eine weitere subjektive Wahrnehmung der Ereignisse. Der Film entstand aus der Rückschau, manche Aufnahmen wurden ein Jahr nach dem Ende des Hüttenwerks gedreht. Dadurch schreibt sich eine Geschichte des Scheiterns in die Bilder ein, eines Scheiterns, das am Schluss des Films durch eine Änderung des Fokus auf die industrielle Umweltverschmutzung gekontert wird. (ph)