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Die Britin Muriel Box, die zu den ganz wenigen Frauen zählt, die sich vor den 1960er-Jahren eine Karriere als Filmemacherin aufbauen konnten, inszenierte mit Subway in the Sky ein Kriminaldrama, das gar nicht erst versucht, seine Herkunft vom Theater zu verbergen: Der weitaus größte Teil des Geschehens spielt sich in einem Hochhausapartment ab. Dorthin flüchtet sich ein US-Soldat wegen (vermeintlich?) falscher Anschuldigungen, findet es aber zu seiner Überraschung nicht von seiner Frau bewohnt, sondern von einer Nachtklubsängerin (gespielt von der Vorzeige-Berlinerin Hildegard Knef).

Von Berlin sieht man in dem Film, der in England nicht nur produziert, sondern größtenteils auch gedreht wurde, so gut wie nichts. Dennoch ist die Stadt für die Handlung unverzichtbar: Denn in ihren Westteil kann man nicht so leicht ein-, vor allem aber nicht wieder aus ihm ausreisen wie es bei anderen Städten möglich ist (es sei denn aus oder in Richtung DDR). Entsprechend erscheint dem Flüchtigen das Hochhausapartment in der Halbstadt als Falle, in der er hilflos sitzt, und er erinnert sich daran, wie er als Kind mit der New Yorker U-Bahn unter dem East River steckengeblieben ist – nur dass diesmal die U-Bahn im Himmel ist. (gym)