Feed 'Em And Weep
- US 1928
- DCP
-
US 1928, R: Fred Guiol, B: Leo McCarey, D: Anita Garvin, Marion Byron, Max Davidson, 20'
Ella Cinders
- US 1926
- DCP
- Stummfilm (englische ZT)
-
R: Alfred E. Green, B: Frank Griffin, Mervyn LeRoy, K: Arthur Martinelli, D: Colleen Moore, Lloyd Hughes, Vera Lewis, Doris Baker, 51‘
Wieder einmal will ein junges Mädchen aus der Provinz zum Film. Ella Cinders (Colleen Moore) schuftet sich für ihre keifende Stiefmutter und die beiden Stiefschwestern ab, nur der Eismann ermutigt sie beim Wettbewerb um ein Ticket nach Hollywood. Das Geld für das Wettbewerbsfoto muss hart verdient werden, und dann drückt der Fotograf just in dem Moment ab, als Ella eine Grimasse zieht, um eine Fliege von ihrer Nase zu verscheuchen. Doch gerade dieses „Funny Face“ überzeugt die Jury, und für Ella geht’s ab nach Kalifornien. Auf dem Weg bekommt sie es mit Indianern zu tun und später auch mit einem ausgewachsenen Löwen.
„Mit Sicherheit werden Tränen fließen, und ich bin überzeugt, ich kann Ihnen mindestens einen Lacher pro Minute garantieren – und beim überraschenden Finale wird es Sie von den Stühlen reißen!“, schrieb die Rezensentin Sally Joy Brown euphorisch in der Chicago Daily Tribune vom 7. Juli 1926. Was ein Berliner Kritiker anlässlich von Colleen Moores folgendem Film Orchids and Ermine bemerkte, gilt ganz genauso für die Aschenputtel-Variante Ella Cinders: Moore ist „ein weiblicher Clown“, so Fritz Walter im Börsen-Courier. „Die Anmut ihrer parodistisch-mimischen Talente ist so groß, daß sie ihr auch den Mut zur Häßlichkeit gestattet.“ (29.1.1928) Colleen Moore (1899-1988) war Mitte der 1920er-Jahre bereits ein Kassenmagnet und eine Flapper-Ikone. Ihr Film Flaming Youth, der in Deutschland unter dem Titel Angst vor der Ehe lief, bildete die Speerspitze einer weltweiten Moderevolution. Fortan definierte Colleen Moores Pagenschnitt, was ein Bubikopf war.
Im Vorprogramm läuft mit Feed ’Em And Weep einer der wenigen Filme des Slapstick-Duos Anita Garvin (1906-1994) und Marion Byron (1911-1985), das der Produzent Hal Roach als weibliche Antwort auf Stan Laurel & Oliver Hardy lancierte. (fl)
Begleitet von Maren Kessler (Vocals, Cello), Antonino Secchia (Vibraphon, Percussion) und David Schwarz (Flügel). Maren Kessler studierte Jazzgesang in Weimar und Luzern, machte Konzerttouren durch Indien und Italien und komponiert Theatermusiken u.a. für das Staatstheater Darmstadt, die Ruhrfestspiele Recklinghausen und das Schauspiel Köln. Unter ihrem Künstlernamen Maren Montauk arbeitet sie auch in unterschiedlichen Formaten zwischen Popmusik und Avantgarde-Musical. Der italienische Schlagzeuger, Percussionist und Vibraphonist Antonino Secchia hat am Konservatorium in Trapani und an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar studiert. Er spielt klassische Musik im Orchester und Jazz in kleinen Ensembles, wie dem Quartett Note Azure. David Schwarz studierte Jazz-Klavier in München, Weimar und Jerusalem und Filmmusik an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Er ist Multiinstrumentalist, Arrangeur und Komponist und hat als Theatermusiker, Schauspieler und Komponist an Produktionen u.a. im Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Graz und Theater Oberhausen mitgewirkt.
Einführung: Anjeana K. Hans. Anjeana K. Hans ist Associate Professor of German am Wellesley College in Massachusetts (USA) und forscht u.a. zum Film der 1920er und 30er Jahre. Sie ist u.a. Autorin des Buches Gender and the Uncanny in Films of the Weimar Republic (Detroit: Wayne State University Press 2014).
Filmblatt
-
Filmblatt
Download als PDF, 658 KB