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Zu Gast: Wiltrud Baier und Sigrun Köhler

„Wir sind Bürger, keine Untertanen.“ So steht es auf einem Papier am Zaun jener Baustelle, die wie keine andere in der Geschichte der Bundesrepublik einen Sturm der Empörung entfacht: „Stuttgart 21“. Der Plan der Deutschen Bahn, den Kopfbahnhof der Landeshauptstadt in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof umzubauen, macht seit 15 Jahren Schlagzeilen wegen explodierender Kosten. Eine riesige bürgerliche Protestbewegung ist auf den Plan getreten, die politische Landschaft ist umgepflügt. Weit über Baden-Württemberg hinaus steht „Stuttgart 21“ für die Forderung nach Mitsprache und den Verlust des Vertrauens in die Regierenden.

In Alarm am Hauptbahnhof begeben sich Wiltrud Baier und Sigrun Köhler mitten ins Getümmel und dokumentieren das Aufeinandertreffen von Gegnern und Befürwortern des Projekts. Bei aller Erregung bewahren sie Distanz – und wenn im Vorspann Ennio Morricones Musik aus dem Italowestern Für eine Handvoll Dollar erklingt, dann ahnt man, dass die Filmemacherinnen auch hier ihre spielerische Ader und ihren Sinn fürs Komische im Ernsten bewahren. Längst wollten sie weg aus der Stadt. „Doch dann machten sie es sich zum Auftrag, die neue massenmediale Darstellung Stuttgarts zu reflektieren und die Stadt und darin sich selbst neu kennenzulernen. Und dies gelingt ihnen wunderbar.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.8.2011) (ps)

Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21