Im Jahr 1900 kulminierte im kaiserlichen China die Rebellion der Boxer-Bewegung in einer Belagerung des Gesandtschaftsviertel in Peking, in dem Angehörige Japans und der westlichen imperialistischen Mächte lebten. Diese Belagerung, die 55 Tage dauerte, bildet den historischen Hintergrund von Alarm in Peking. Erzählt wird die Geschichte der Kameradschaft des deutschen Oberleutnants Brock (Gustav Fröhlich) und des englischen Captain Cunningham (Peter Voß). Ähnlich wie in dem als Vorbild verstandenen Hollywood-Film The Lives of a Bengal Lancer (1935), der im kolonialen Indien spielt, geht es auch im deutschen Abenteuerfilm um Themen wie Opfergeist und Heldentum, um soldatische Tugenden und das Führerprinzip. Deutschland erscheint dabei als ebenbürtiger Partner Großbritanniens, ganz im Sinne von Hitlers Bestreben, die Briten als Verbündete zu gewinnen. Umso bemerkenswerter ist die nuancierte Darstellung der Boxer und ihres Anführers Tu-Hang (Bernhard Minetti). Alarm in Peking sei ein „wirklich gutes Stück aus dem Boxeraufstand“, schreibt Victor Klemperer am 9. Oktober 1937 in sein Tagebuch: „Amüsant an dem Film, dass die Boxer nicht nur als grausame Bösewichte hingestellt werden: es sind eben Patrioten und Nationalisten.“ (qs)
In einer chinesischen Stadt
R/K: Richard Angst, 15‘
Alarm in Peking
R: Herbert Selpin, B: Walter Zerlett-Olfenius, Herbert Selpin, K: Friedl Behn-Grund, D: Gustav Fröhlich, Peter Voss, Leni Marenbach, Bernhard Minetti, 89‘