Berlin.Dokument
Sonntag, 28. Oktober 2018, 15.00 - 00.00 Uhr
Allein machen sie dich ein / Kreuzberg gehört uns
Allein machen sie dich ein / Kreuzberg gehört uns
Allein machen sie dich ein
BRD 1974, R: Georg-von-Rauch-Haus-Kollektiv (Susanne Beyerle, Rainer März, Manfred Stelzer), 66’ · Blu-ray
MI 24.10. um 20 Uhr + SO 28.10. um 16 Uhr · Einführung: Jeanpaul Goergen
Vorprogramm
Kreuzberg gehört uns BRD 1972, R: Klaus Bartels, Sigrid Fronius, Cristina Perincioli, 20’ · Blu-ray
Anfang der 1970er Jahre ist Kreuzberg ein armer Arbeiterbezirk mit wenigen Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Am 8. Dezember 1971 besetzen Lehrlinge, Schüler und junge Arbeiter das leerstehende ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanien-Krankenhauses am Mariannenplatz – eine der ersten Hausbesetzungen in West-Berlin. Die Besetzer nennen es Georg-von-Rauch-Haus, nach einem kurz zuvor nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Stadtguerillero. Sie bauen es als selbstverwaltetes Wohnkollektiv auf. Der ebenfalls im Kollektiv entstandene Film Allein machen sie dich ein (1972) dokumentiert die Auseinandersetzungen mit dem Berliner Senat um die Legalisierung des Hauses, vor allem aber die Diskussionen unter den Bewohnern über die Selbstorganisation. Der Titelsong Allein machen sie dich ein stammt von der Gruppe Ton Steine Scherben.
Der Agitprop-Film Kreuzberg gehört uns (1972) versteht sich als Teil der Aktionen der Stadtteilgruppe Kreuzberg für ein selbstverwaltetes Kinder- und Schülerzentrum, das im Hauptgebäude des ehemaligen Bethanien-Krankenhauses Platz finden könnte: „Lasst euch das nicht bieten / ein leeres Bethanien / und immer höhere Mieten / Bethanien für alle / Bethanien für Kreuzberg!“ (jg)