Das Leben ist voller Überraschungen. Die Slapstick-Komödien sind so betrachtet das Kondensat all jener Glücks- und Unglücksfälle, jener Absurditäten und Kontingenzen, die unser Leben bestimmen und jeden wohlüberlegten Plan über den Haufen werfen. Und so kommt es, dass in diesem komischen Universum ein Kellner – hinreißend und voller Grazie gespielt von Charlie Chaplin – in The Rink plötzlich in einen Rollschuhwettbewerb verwickelt ist und ein Erfinder – einmal mehr der großartige Billy Bevan – in Gymnasium Jim beinahe in seiner Küche ertrinkt und sich später eine irre Verfolgungsjagd mit Autos und Lokomotiven liefert.
Stan Laurel und Oliver Hardy, die in Deutschland als „Dick und Doof“ für Furore sorgten, waren hierzulande noch fast unbekannt, als sie in The Battle of the Century einen sahnig-anarchischen Vorgeschmack kommender Katastrophen gaben: Der deutsche Verleihtitel Alles in Schlagsahne deutet an, worauf die Geschichte hinausläuft, die mit einem unglücklichen Boxkampf beginnt, dann durch eine Bananenschale auf dem Gehweg eine unerwartete Wendung nimmt und in eine Tortenschlacht von epischem Ausmaß mündet. Aus Sicht der seriösen Filmkritik war das ein Frontalangriff: „Was muten die Hollywooder uns zu? (…) Groteske und Groteske sind auch in Amerika zwei grundverschiedene Dinge. Die ‚Schlagsahnen-Schlacht‘ ist aber nichts weiter als eine Dreckfinkerei. Ein solcher Film schreit direkt nach dem Psychiater.“ (Film-Kurier, 22.8.1928) (ps)
The Rink
R/B/P: Charlie Chaplin, D: Charlie Chaplin, Edna Purviance, 22’
Gymnasium Jim
R: Roy Del Ruth, F. Richard Jones, P: Mack Sennett, D: Billy Bevan, Mildred June, Kewpie Morgan, 22’
The Battle of the Century
R: Clyde Bruckman, P: Hal Roach, D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Anita Garvin, 20’