Andreas Schlüter
Andreas Schlüter
D 1942, R: Herbert Maisch, B: Helmut Brandis, Herbert Maisch, K: Ewald Daub, D: Heinrich George, Mila Kopp, Olga Tschechowa, Dorothea Wieck, Karl John, Theodor Loos, 110‘ · 35mm
SO 14.10. um 15 Uhr
Andreas Schlüters Skulpturen und Bauten prägen seit der Zeit des Kurfürsten Friedrich III. die historische Mitte Berlins. Heinrich George, selber eine barocke Gestalt, spielt Schlüter als ein eigensinniges, bisweilen aggressives Künstlergenie, das zunächst nichts von der höfischen Vorstellung von Kunst als Repräsentation wissen will. Sobald Berlin aber von einer kurfürstlichen Residenz zum preußischen Königssitz aufgestiegen ist, verlangt die Politik standesgemäße Bauten, die sich mit Rom und Paris messen lassen können. Zunehmend lässt sich Schlüter von diesem Anspruch einnehmen.
Herbert Maisch fokussiert nicht nur die Kämpfe mit dem Hof und innere Konflikte Schlüters. Seine Arbeit mit Licht- und Schatteneffekten stehen in ihrer plastischen Wirkung den Skulpturen Schlüters in nichts nach. Visuelle Höhepunkte sind das Gießen der Reiterstatue, die „Schlossbesichtigung“ durch den Kurfürsten (gedreht im Berliner Schloss, das keine zehn Jahre später gesprengt werden sollte) und der Einsturz des Münzturms. Die Bilder von dem in Trümmern liegenden Turm im Herzen Berlins weisen eher unfreiwillig auf die Entstehungszeit des Films während des Zweiten Weltkriegs hin. (sa)