Anschlag auf Baku
Anschlag auf Baku
D 1942, R: Fritz Kirchhoff, D: Willy Fritsch, René Deltgen, Lotte Koch, Fritz Kampers, 91’ · 35 mm
DO 08.10. um 20 Uhr · Einführung und Filmgespräch: Philipp Stiasny
Zwischen 1937 und 1942 spielt der „Staatsschauspieler“ Deltgen in mehreren nationalsozialistischen Propagandafilmen mit, zu denen auch der „Staatsauftragsfilm“ Anschlag auf Baku zählt. Im Zentrum steht der ehemalige deutsche Offizier Romberg (Willy Fritsch), der während der politischen Wirren nach dem Ersten Weltkrieg aus einem russischen Kriegsgefangenenlager nach Baku am Kaspischen Meer geflohen ist. 1919 leitet er dort den Sicherheitsdienst einer Ölgesellschaft. Immer wieder kommt es zu Attentaten und Sabotageakten, hinter denen der britische Spion Forbes (René Deltgen) steckt. Er will die christlichen und muslimischen Volksteile gegeneinander aufwiegeln und das Land ins Chaos stürzen. Danach sollen die Briten die Kontrolle übernehmen. Es kommt zum Massaker. Am Ende ist zwar Rombergs gefährlichster Widersacher besiegt, doch die Niederschlagung der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik durch bolschewistische Truppen im Jahr 1920 steht schon bevor.
Anschlag auf Baku gehört zu einer Reihe antibritischer Filme, die sich einen kolonialismuskritischen Anstrich geben. Gleichzeitig ist dies ein Abenteuerfilm mit aufwändigen Actionszenen, in dem Deltgen sogar als Schurke eine faszinierende Ausstrahlung hat: „Den englischen Agenten spielt René Deltgen als einen gefährlichen, elastischen, gerissenen und dank seiner unwahrscheinlichen Unverwundbarkeit tapferen Mann, gegen den sein Gegenspieler Willy Fritsch zunächst notgedrungen etwas blaß wirken muß.“ (Deutsche Allgemeine Zeitung, 26.8.1942). (ps)