Donnerstag, 13. März 2014, 20.00 - 00.00 Uhr
Aufbau, Heimat, Neues Deutschland. Frühe DEFA-Kurzfilme in Farbe
Kurzfilmprogramm
Unsere Heimat DDR 1954, R: Bruno Kleberg, 10‘ · 35 mm
Eine Duftnovelle DDR 1955, R: Ernst Uchrin, 2‘ · 35 mm
Eine Modeplauderei DDR 1954, R:Max Jaap, 19‘ · 35 mm
Katzenmusik DDR 1954, R: Lothar Barke, 6‘ · 35 mm
Bad Elster DDR 1954, R: Erich Barthel, 18‘ · 16mm
Die Geschichte vom Sparschweinchen DDR 1955, R: Klaus Georgi, Otto Sacher, Christl Wiemer, Hans-Ulrich Wiemer, Helmut Barkowsky, 9‘ · 35 mm
Lebendes Eisen DDR 1955, R: Berthold Beißert, 16‘ · 35 mm
Einführung: Ralf Forster
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) bzw. DDR aufgrund der Reparationen an die Sowjetunion den Agfacolor-Film nur eingeschränkt nutzen. Frühe Farbkurzfilme der DEFA zeigen einerseits politische Schwerpunkte an, deren farbige Umsetzung die agitatorische Wirkung im Kino verbessern sollte. Zum anderen orientierte sich die DEFA an farbfilmwürdigen Genres und Sujets, die bereits vor 1945 gefunden worden waren: den Zeichenanimations- bzw. Werbefilm sowie den Kulturfilm über die „deutsche Heimat“. Natürlich veränderten sich die Themen. Die Filme betonten nun den sozialistischen Aufbau (Bad Elster) oder die Systemdifferenz zwischen Ost und West (Unsere Heimat, Katzenmusik). Andere setzten auf die kindgerechte Vermittlung bürgerlicher Tugenden (Die Geschichte vom Sparschweinchen). Auch wählte die DEFA den Farbfilm bei Themen, die schwarzweiß kaum zur Geltung gekommen wären: eine Betrachtung über Mode etwa oder das kulturhistorisch bedeutsame Porträt des vom Bauhaus beeinflussten Metallgestalters Fritz Kühn (Lebendiges Eisen). (rf)