Direkt zum Seiteninhalt springen

Baby

Baby BRD 1984, R/B: Uwe Frießner, K: Wolfgang Dickmann, M: Spliff, D: Udo Seidler, Reinhard See­ger, Volkmar Richter, 114’ · 35mm SA 06.04. um 21 Uhr + SO 07.04. um 18 Uhr · Zu Gast am 07.04.: Uwe Frießner Baby ist ein junger, bedächtiger Kampfsportler, der in einer Kudamm-Disco für Ordnung sorgt. Als er angegriffen wird, schieben Polizei und Justiz ihm die Schuld zu. Durch die U-Haft verliert er seinen Job und ist nun leichte Beute für die beiden Kleingano­ven Pjotr und René: Sie planen mit ihm einen Raubüberfall, durch den sich Baby endlich seinen Traum vom eigenen Sportstudio erfüllen möchte. Uwe Frießner erzählt in seinem zweiten Kinofilm, uraufgeführt im Berlinale-Forum 1984, wie ein hinter seiner groben Schale sensibler, ängstlicher junger Mann in die Schwerkrimi­na­lität abrutscht. Eine Milieu­studie und die Geschichte einer fatalen Männerfreundschaft, ein Verliererdrama und subtil gestalteter, auf unauf­dringliche Weise sozial­kritischer Kriminalfilm. „‚Baby’ ist kein Krimi, er teilt weder die Perspektive des Ordnungshüters noch des Sozialarbeiters, er ist auf Augen­höhe mit seinen Verlierertypen, und er wirkt heute mit seinen schmucklosen Bildern aus Westberlin wie ein Stück Archäo­logie. Er (...) war eben­so wie die Filme von [Reinhard] Münster oder Uwe Schrader ein frischer Luftzug im muffigen Wohnzimmer des deutschen Kinos. (...) Das war das bißchen Realismus, das sich das deutsche Kino gönnen mochte.“ (Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.10.2005) (gym)