Bei qing cheng shi / A City of Sadness
Bei qing cheng shi
A City of Sadness
RC/HK 1989, R: Hou Hsiao-hsien, B: Chu Tien-wen, Wu Nien-je, D: Li Tien-lu, Chen Sung-yung, Jack Kao, Tony Leung, Hsin Shu-fen, Chen Shu-fang, Ko Su-yun, 158’ · 35 mm, OmeU
DI 19.01. um 20 Uhr
Am 28. Februar 1947 schlugen Truppen der nationalistischen Kuomintang-Bewegung äußerst blutig einen Aufstand nieder, dem sich große Teile der taiwanesischen Bevölkerung angeschlossen hatten. Dieses traumatische Datum sowie die nachfolgenden bleiernen Jahre des „weißen Terrors” verarbeitet Hou in seinem bekanntesten Film, der 1989 auf dem Filmfestival Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. A City of Sadness begnügt sich nicht damit, brav Ereignisgeschichte nachzuerzählen; stattdessen bricht sich in dem zugleich episch formatierten und intim inszenierten Film der historische Schrecken im tragischen Schicksal der Familie Lin, die verzweifelt versucht, in den Wirren des Bürgerkriegs Alltagsroutinen aufrecht zu erhalten. Aber vergebens. Zurück bleibt ein Kaleidoskop fragmentarischer Erinnerungen, das in krassem und unbedingtem Widerspruch steht zu den heroischen Kollektiverzählungen, die Nationalisten in Taiwan und anderswo so gern zur eigenen Rechtfertigung erzählen. (lf)