Berliner Kaleidoskop
Eine Schlagader der Großstadt BRD 1956, R: Herbert Lander, 13’ · 35 mm
Meister Zacharias und seine acht goldenen Zeiger DDR 1958, R: Bernhard Thieme, 24’ · 35 mm
Berliner Kaleidoskop BRD 1960, R: Manfred Durniok, 10’ · 35 mm
Mit 18 nach 18 BRD 1960, R: Hansjürgen Pohland, 12’ · 35 mm
Die Fensterputzerserenade DDR 1960, R: Rolf Schnabel, 16’ · 35 mm
Alpen auf berlinisch BRD 1967, R: Peter Cürlis, 10’ · 35 mm
Noch 49 Stunden BRD 1969, R: Herbert Victor, 11’ · 16 mm
SO 20.03. um 18 Uhr + MI 23.03. um 20 Uhr · Einführung: Jeanpaul Goergen
In den 1960er Jahren wird die Darstellung Berlins im Dokumentarfilm abwechslungsreicher und bunter. Neue Stilmittel jenseits der herkömmlichen Postkartenansichten werden erprobt. Ansätze dazu gab es bereits in den 1950er Jahren, etwa wenn Herbert Lander 1956 in Eine Schlagader der Großstadt die Berliner U-Bahn nur durch ihre vielfältigen Geräusche und Stationsdurchsagen charakterisiert. Auch die 1969 von Herbert Victor in Noch 49 Stunden montierten Eindrücke vom Berliner Sechstagerennen wirken vor allem durch die faszinierende Geräuschkulisse dieses volkstümlichen Sportereignisses.
In Berliner Kaleidoskop (1960) illustriert Manfred Durniok die von dem Zeichner Robinson in seinem Buch Berlin halb und halb mit spitzer Feder porträtierte Viersektorenstadt. In Mit 18 nach 18 (1960) zeigt Hansjürgen Pohland unaufgeregt die vielfältigen Angebote der vom West-Berliner Senat finanzierten Jugendheime vor, während Peter Cürlis in Alpen auf berlinisch (1967) die aus dem Trümmerschutt entstandenen neuen Naherholungsgebiete dokumentiert. Auch die DEFA experimentiert mit aufgelockerten Formen. Meister Zacharias und seine acht goldenen Zeiger (1958) nimmt die Uhren des Roten Rathauses zum Anlass, um Kindern einen Tagesablauf in Berlin vorzustellen. Und in der Fensterputzerserenade (1960) wirft Rolf Schnabel einen frisch-frechen Blick auf den Ost-Berliner Alltag. (jg)