Big Mäc
Big Mäc
BRD 1985, R: Sigi Rothemund, B: Franz Seitz, Sigi Rothemund, Werner Schlierf, K: Frank Brühne, M: Robert Pferdmengers, D: Thomas Gottschalk, Beate Finckh, Ankie Lau, Eiji Kusuhara, Loni von Friedl, Hans Kraus, Herbert Fux, 86’ · 35 mm
SA 04.02. um 21 Uhr
Was viele deutsche Komödien der Achtzigerjahre nebenbei oder erst am Ende erzählen, rückt der aufgrund seiner prekären Editionslage als apokryph geltende Gottschalk-Film Big Mäc ins erzählerische Zentrum: die Sehnsucht nach der Flucht aus dem Lauf einer akzelerierenden Weltgeschichte in die globale Peripherie. Ein arbeitslos gewordener Lehrer wird, nachdem ihn der Redaktionscomputer einer Fachzeitschrift als „besten Motorradfahrer” identifiziert hat, ins Rennen gegen ein japanisches Team auf eine Rallye von der Zugspitze bis zum Kilimandscharo geschickt.
Sigi Rothemund, unter dem Pseudonym Siggi Götz auch für die „Mike & Tommy”-Filme Piratensender Powerplay und Die Einsteiger verantwortlich, drehte mit Big Mäc trotz aller komischen Einlagen in erster Linie ein melancholisch-entspanntes Roadmovie, das durch die entlegenen Areale einer Welt führt, in deren wirtschaftlichen Zentren sich der Druck durch die aufstrebenden High-Tech-Ökonomien aus dem Fernen Osten zunehmend bemerkbar macht. Als eine Figur, die sich ihrer eigenen Erübrigung bewusst wird, zieht Tommy, diesmal ohne seinen Sidekick Mike, als melancholischer Held durch abseits gelegene Wüsten. (thg)