Boris Godounov
Boris Godounov
Boris Godunow
F/E/YU 1989, R: Andrzej Zulawski, B: Andrzej Zulawski nach der Oper von Modest Mussorgsky, K: Pierre-Laurent Chénieux, Andrzej Jaroszewicz, D: Ruggero Raimondi, Kenneth Riegel, Bernard Lefort, 115‘ · BluRay, OmeU
MI 20.09. um 20 Uhr · Einführung: Benjamin Wäntig
Russland 1598: Der Zar ist tot, vor einem Kloster wartet eine Menschenmenge auf Nachrichten vom Hof. Der Vogt Nikitsch fordert die Wartenden auf, einen Lobgesang auf Boris Godunow anzustimmen und zu verlangen, dass dieser die Zarenkrone annimmt. Unter dem Vorwand, nur dem Wunsch der Massen nachzukommen, folgt Boris der Aufforderung. Er lobt, gerecht zu herrschen und nur an das Wohl des Volkes zu denken, doch wird seine Herrschaft von dem Verdacht überschattet, dass er vor Jahren den rechtmäßigen Thronanwärter, den neunjährigen Zarewitsch Dimitrij erstochen habe.
Bei allen Naturaufnahmen und detaillierten Innenausstattungen fransen bei Zulawski immer auch die Ränder der Szenen-Architektur ins Bild hinein. Zulawski macht den Realismus der Oper von der Opernbühne abhängig. Seine rasanten und ausgetüftelten Kamerafahrten und seine akustische Vorliebe für die Geräusche des menschlichen Körpers, vor allem für das Schmatzen, führten indes zu Problemen. Ein Titel vor der Ouvertüre weist auf den Protest des Dirigenten Mstislaw Rostropowitsch gegen diese klangliche „Bereicherung“ seiner Aufnahme hin. (sa)