Freitag, 22. November 2024, 18.00 Uhr
Boxer, Boten, fiese Nonnen. Stumme Filme für den Unterricht
Der Lehrfilm hat nicht den besten Ruf, obwohl sich hier schon in den 1930er und 1940er Jahren eine überraschende Vielfalt von Themen und filmischen Zugängen entdecken lässt. Zugleich zeugt er von erzieherischen und ideologischen Leitbildern. Im Auftrag der Reichsstelle für den Unterrichtsfilm (ab 1934) und ihrer Nachfolgerin, der Reichsanstalt für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (ab 1940), entstand eine Reihe von Stummfilmen, die heute in der Paderborner Sammlung liegen. Darunter sind Werke von Filmemachern, die – wie Wilfried Basse – vor 1933 zur Filmavantgarde zählten. Seine vom „Neuen Sehen“ inspirierte Studie Markt in Berlin verlor zwar im NS-Staat die Anerkennung als Lehrfilm, doch drehte Basse später andere Filme für die Reichsstelle wie Ein Brief wird befördert. Neben Filmen, die per Makrofotografie Unsichtbares sichtbar machten, sollte die zehnteilige Serie Boxen der Jugend dazu dienen, Hitlers Ideen von der erzieherischen Bedeutung des Boxens zu veranschaulichen. (sa)
Eunice Martins ist Pianistin und komponiert Musik für Ton- und Stummfilm.
Stephan Ahrens ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaften an der Universität Paderborn und forscht zur Geschichte des 16mm-Films.
Alexander Schultz arbeitet zu historischen Pornofilmen.
Im Küstengebiet der Bretagne
8'
Vom naschhaften Mäuslein
5'
Einzeller unter dem Mikroskop
8'
Markt in Berlin
R: Wilfried Basse, 15‘
Ein Brief wird befördert
R: Wilfried Basse, K: Wolfgang Kiepenheuer, Wilfried Basse, 12‘
Boxen der Jugend. Teil 7
D 1937, R: Hans Heinz Heister, K: Emil Schünemann, 5‘
Bekämpfung der Nonne
D 1938, R: Heinz Niemeier, 9‘