Samstag, 23. November 2024, 20.00 Uhr
Cathy Joritz: Feministische Rebellin auf Zelluloid und Papier
Die amerikanische Filmrebellin Cathy Joritz gehörte zu den ersten, die Annette Brauerhochs Vision für ein Archiv des deutschen Experimentalfilms von Frauen an der Universität Paderborn teilte und ihr 16mm-Kopien zweier ihrer Filme übergab. Zwischen Deutschland und den USA pendelnd, schuf Joritz Filme für die unterschiedlichsten Auftraggeber, vom Kaffeehersteller bis zum Kunstmuseum. Daneben entwickelte sie eigene Projekte, die ihre Unabhängigkeit und oft ironische Sicht auf die Dinge demonstrieren. Geboren 1959 in Kankakee, Illinois, studierte sie ab 1978 am Art Institute in Chicago und begann mit Legetrick und Cel-Animation zu experimentieren. Bekannt wurde sie dann mit scratch-on animations wie Negative Man (1985) und The Cowboy’s Old West (1995), in denen sie mit einem Exacto-Messer die Filmschicht einritzte. Karola Gramann sprach enthusiastisch von der „boshaften Akribie“, mit der Joritz die gefilmten Männer in Tiere und Popikonen verwandelte. Besonders schön ist es, wie sie mit ihrer komisch verfremdenden Scratch-Technik in Greener Fields (1993) dem Frauen-Fußballteam SV Brackel hilft, sich gegen männliches Machtgehabe zur Wehr zu setzen. Cathy Joritz starb 2022 in Perry, Kansas. (sa)
Give AIDS the Freeze
R: Cathy Joritz, 2’
Ja-a-a-cobs
R: Cathy Joritz, 1’
Zapf Dingbats – A Tribute to Hermann Zapf
R: Cathy Joritz, 2’
SAIC Sketchbooks
R: Cathy Joritz, 6’
Greener Fields
R: Cathy Joritz, Marille Hahne, 24’
Men
R: Cathy Joritz, 2’
The Cowboy’s Old West
R: Cathy Joritz, 11’
Paul(a) Dancing
R: Cathy Joritz, 6’
Negative Man
R: Cathy Joritz, 2’