Im Kino der Nachkriegszeit waren sexuelle Themen lange tabu. Dass sich das in der Bundesrepublik der 1960er Jahre änderte und liberale Ansichten Verbreitung fanden, ist auch mehreren schwedischen Filmen zu verdanken, darunter Ingmar Bergmans Das Schweigen (Tystnaden, 1963) und Vilgot Sjömans 491 (1963). Zu diesen skandalträchtigen „Schwedenfilmen“ zählt auch Cattorna – verbotene Zärtlichkeiten. Die fast ausnahmslos mit Frauen besetzte Geschichte dreht sich um die Arbeiterinnen einer Großwäscherei, irgendwo in einem heißen Kellergeschoss, fern von Luft und Licht. Man spricht über Sonderangebote und Rückenschmerzen, den miesen Lohn, betrunkene Ehemänner und den japanischen Film im Kino. Da streut eine der Frauen das Gerücht, ihre Chefin Marta (Eva Dahlbeck) sei lesbisch und pflege privaten Umgang mit einzelnen Arbeiterinnen. Sofort kippt die Stimmung. Hass und Ablehnung schlagen der Außenseiterin Marta entgegen. „Der Däne Carlsen (…) läßt – neben Eva Dahlbeck in der Hauptrolle – ein fabelhaftes Sortiment ordinärer Typen auf vollkommen realistischer Basis agieren“, so Elvira Reitze im August 1967 in Der Abend. Ihr Fazit: „Seriöses Igitt-Stück, mit Psychologie verfeinert!“ (ps)
Kai Nowak sammelt seit seiner Jugend Filme und filmbezogene Materialien wie Prospekte, Plakate und Aushangfotos. Mit seiner Kreuzberger Firma Media Target Distribution hat er sich spezialisiert auf die Produktion und den Vertrieb hochwertiger Blu-ray- und DVD-Editionen, unter anderem von Eastern, Gialli und Grindhouse-Filmen.
Du hou mi shi / Kung Fu-Brigade Schwarzer Panther (Trailer)
R: Chung Sun, 3‘
Coffy / Coffy – Die Raubkatze (Trailer)
R: Jack Hill, 3‘
Supervixens / Supervixens – Eruption (Trailer)
R: Russ Meyer, 3‘
Cattorna – verbotene Zärtlichkeiten
R: Henning Carlsen, B: Walentin Chorell, M: Krzysztof T. Komeda, D: Eva Dahlbeck, Gio Petré, Monica Nielsen, Lena Granhagen, Hjördis Petterson, 91‘