Chance Kurzfilm
Emperor and Empress of Germany D 1899, 1’ · 35 mm
Changing Guard (Berlin) GB 1897, 1’ · 35 mm
German Lancers D 1899, 1’ · 35 mm
The Battleship ‚Odin’ D 1900, 1’ · 35 mm
In the Friedrichstrasse D 1899, 1’ · 35 mm
In a German Bath D 1899, 1’ · 35 mm
Schutzmannlied aus der Metropol-Theater-Revue „Donnerwetter-Tadellos“ D 1908, 3’ · DCP
Die Herzen der Berliner Frauen, aus: „Das muss man seh’n!“ D ca. 1908, 3’ · DCP
Mit mir so spät, aus: „Die Fledermaus“ D 1909, 4’ · DCP
Schatten der Nacht D 1912, R: Harry Piel, 27’ · 35 mm
Wieviel ist Ihnen ihre Gesundheit wert? D 1932, Gestaltung: Georg Pal, 2’ · 35 mm
Ein Gang durch die moderne Oberst-Fabrik D 1932, Gestaltung: George Pal, 7’ · Blu-ray
Europa PL 1 932, R: Stefan und Franciszka Themerson, 8’ · 35 mm
Eine Schlagader der Großstadt BRD 1956, R: Herbert Lander, 13’ · 35 mm
Berlin Retour D 1996, R: Gusztáv Hámos, 7’ · DigiBeta
.spurnahme D 2008, R: Juliane Henrich, 14’ · DVD
DI 27.10 um 20 Uhr · Am Flügel: Eunice Martins, Einführung: Jeanpaul Goergen
Seltene Berlin-Filme, Tonbilder mit Berlin-Bezug, Fragmente von Sensationsfilmen, polnische Avantgarde und frühe Trickfilme des Ungarn George Pal – wiederentdeckte und restaurierte historische Kurzfilme belegen die künstlerische Vielfalt der kurzen Gattung. Obschon der Kurzfilm heute aus dem regulären Kinoprogramm verschwunden ist, bietet er insbesondere experimentell arbeitenden Künstlern eine Chance, sich mitzuteilen.
Um 1900 locken vor allem dokumentarische Bilder in die ersten Filmvorführungen. Im Niederländischen Filmarchiv sind einmalige Ansichten aus Deutschland und Berlin überliefert. Zehn Jahre später bilden „Tonbilder“ die Sensation: kurze Musikstücke, die im Playbackverfahren für die Laufzeit einer Schellackplatte aufgenommen und bei der Wiedergabe synchronisiert werden. Drei Berliner Sujets demonstrieren die Leistungsfähigkeit der digitalen Bild- und Tonbearbeitung.
In dem viragierten Fragment Schatten der Nacht (1912) zeigt Harry Piel sensationelle Verfolgungsjagden mit Auto und U-Bahn quer durch Berlin. Zwei in Berlin gedrehte Trickfilme von 1932 bezeugen die große Könnerschaft des später in den USA berühmt gewordenen Ungarn George Pal. 1932 realisieren die polnischen Avantgardisten Stefan und Franciszka Themerson das Filmexperiment Europa nach dem gleichnamigen futuristischen Gedicht von Anatole Stern. In dem Kulturfilm Eine Schlagader der Großstadt (1956) lauschen wir der faszinierenden Geräuschwelt der Berliner U-Bahn. 1966 lässt Gusztáv Hámos seine Protagonistin durch die Geschichte Berlins wandern (Berlin retour), während Juliane Henrich in .Spurnahme (2008) jenes Geländes in Berlin-Mitte inspiziert, auf dem jüngst die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes errichtet wurde. (jg)
Das Sonderprogramm Chance Kurzfilm präsentieren wir gemeinsam mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen anlässlich des UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes: „Archives at risk: protecting the world’s identities“.