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Einführung: Chris Wahl

Die jüdische Augenärztin Hana heiratet im von den Deutschen okkupierten Prag ihren nicht-jüdischen Kollegen Antonín. Doch ihr Leben wird zum Albtraum, als die Nazis mit der systematischen Vernichtung der Juden beginnen. Hanas Familie wird ins Ghetto Theresienstadt verschleppt. Als sich Antonín dort einschleicht, wird er der entwürdigenden Wohn-, Lebens- und Deportationsbedingungen gewahr und erfährt, dass die Schwiegereltern bereits in den Osten verlegt worden sind: nach Orten namens Auschwitz, Majdanek oder Sobibor.

Daleká cesta, der den Weg der Prager Juden in die deutschen Vernichtungslager am Beispiel einer Familie beschreibt, verwendet dokumentarisches Archivmaterial und arbeitet mit visuellen Verzerrungen. Sein Regisseur Alfréd Radok, selbst ehemaliger Internierter, schuf „ein künstlerisch gültiges Abbild des Grauens im Holocaust“, in dem sich „die Spielszenen zu einem albtraumhaften, expressionistischen ‚Totentanz‘“ verdichten (Berlinale 2020). (tht)

Chris Wahl ist Professor für das Audiovisuelle Kulturerbe an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und leitet das DFG-Langfristvorhaben Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Filmmaterials aus der NS-Zeit.

Daleká cesta

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