Das Blut
D 1922, R: Paul Legband, B: Tilla Durieux (Idee), Artur Landsberger, Dr. Steinthal, K: Curt Courant, D: Albert Steinrück, Hanni Weisse, Guido Herzfeld, 77‘ · 35 mm
Der Film Das Blut – als „Abenteuerfilm“ angekündigt – wurde schon kurze Zeit nach der Premiere „des großen Erfolges wegen“ verlängert. Allein der Name der Schauspielerin Tilla Durieux, die als Ideengeberin der Geschichte galt, ließ das Publikum aufhorchen. Artur Landsberger, Schriftsteller, Literatur- und Filmkritiker, lange Jahre in der Redaktion von B.Z. am Mittag und der Vossischen Zeitung, verfasste zusammen mit Dr. Steinthal das Drehbuch. Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Schlossherrin Cornelia van Vestrum, die in ihren Adern das Blut ihrer Urahnin, einer kleptomanischen Roma, spürt. So wie diese muss auch Cornelia stehlen. Dabei wird sie von dem Hochstapler Johannes van Gudry beobachtet, der versucht, sie zu erpressen. Sie flieht, stellt sich freiwillig dem Gericht und verbüßt eine Gefängnisstrafe. Gudry hat inzwischen eine Cornelia zum Verwechseln aussehende Kellnerin entdeckt, die nun als Schlossherrin residiert und die er heiraten will. Natürlich kommt es anders. Dem Film mangelt es nicht an Spannung: eine verwegene Flucht, ein Geheimschrank, in dem sich das Bild der Urahnin verbirgt, der Tod des Erpressers durch das hinabstürzende Gemälde. „Hanni Weisse bietet in der Doppelrolle der Schloßherrin und Kellnerin eine ausgezeichnete Leistung. […]. Den Hochstapler Johannes van Gudry stellt Albert Steinrück in bekannter Meisterschaft dar. Sein glänzendes Mienenspiel läßt den Charakter dieser Gestalt ungewöhnlich lebendig werden.“ (Lichtbildbühne, 17.2.1922) (mg)
FR 05.09. um 19 Uhr · Am Flügel: Peter Gotthardt, Einführung: Margret Heymann