Das Lied vom Leben
Das Lied vom Leben
D 1931, R: Alexis Granowsky, B: Victor Trivas, H. Lechner, K: Viktor Trinkler, Heinrich Balasch, M: Franz Waxman, Friedrich Hollaender, D: Aribert Mog, Margot Ferra, Elsa Wagner, Ernst Busch, Harald Paulsen, Leo Monosson, 60’ · 35 mm
FR 06.01. um 21 Uhr + SO 08.01. um 20.30 Uhr
1930/31 hatte der Tonfilm seinen Siegeszug angetreten, und oft wurde die Kraft der Bilder durch einen Redeschwall ersetzt. Anders im ersten Tonfilm, den der russische, in den Westen emigrierte Avantgardist Alexis Granowsky mit seinem Team in Deutschland realisierte: Granowsky rettet die Ästhetik des Stummfilms und die Errungenschaften des sowjetischen Kinos in die neue Zeit und ergänzt prächtige Bildsprache durch präzise gestaltete Dialoge und den bewussten Einsatz von Ton und Musik. „Die Präzision in der Handhabung des technischen Apparats, die Zusammenfassung der Schauspieler zur Gemeinschaft, vor allem aber jene wunderbare Vielfalt im Bewegungs-Ablauf offenbarte den schöpferischen Sinn fürs Bildhafte“ (Hans Feld, Film-Kurier, 25.4.1931).
Die Geschichte handelt von einer armen jungen Frau, die der Ehe mit einem reichen Baron entflieht. Als sie sich am Hamburger Hafen in die Elbe stürzen will, wird sie von einem Arbeiter gerettet, mit dem sie ein neues Leben beginnt. Der Film wurde mehrfach der Zensur vorgelegt, zunächst nur zugelassen für die Vorführung „in geschlossenen Veranstaltungen vor Ärzten und Medizinbeflissenen“, schließlich freigegeben unter Schnittauflagen bei den Geburtsszenen am Ende des Films. (obr)