Das Mädchen auf dem Brett
DDR 1967, R: Kurt Maetzig, B: Ralph Knebel, K: Erich Gusko, D: Christiane Lanzke, Klaus Piontek, Hannjo Hasse, Monika Woytowicz, 95‘ · 35 mm
Die Sportfilme der DEFA gehören bislang zu den wenig beachteten Genres der DDR-Filmgeschichte. Dabei repräsentierte der Sport einen wichtigen Teil des staatlichen Selbstverständnisses und war ein wichtiges Fenster gesellschaftlicher Leistungsfähigkeit nach innen und nach außen. Kurt Maetzigs Das Mädchen auf dem Brett, ein Jahr nach dem 11. Plenum des ZK der SED, dem sogenannten „Kahlschlagplenum“, in die Kinos gekommen, spielt dabei eine besondere Rolle. Es ist nicht nur Maetzigs erste Produktion nach dem Verbot des Films Das Kaninchen bin ich. Die Geschichte der Turmspringerin Katharina Jens und deren plötzlichem Leistungsversagen stellt gleichzeitig in besonderer Weise die Frage nach der Bedeutung des Sports in der sozialistischen Gesellschaft, lotet die Möglichkeiten einer sozialistischen Interpretation des Genres Sportfilm aus und skizziert den Weg einer jungen Frau zwischen individueller Selbstbestimmung und den Erwartungen und Ansprüchen ihrer Mannschaft. (gri)
FR 03.10. um 18.30 Uhr · Einführung: Michael Grisko