Das Traumhaus
BRD 1980, R: Ulrich Schamoni, B: Wolfgang Menge, K: Igor Luther, M: Peter Herbolzheimer, D: Horst Frank, Judy Winter, Jochen Schroeder, Leslie Malton, Kika Mol, Jakobine Engel, 113’ · 35mm
DO 12.12. um 20 Uhr + SO 15.12. um 20 Uhr · Einführung am 12.12.: Jan Gympel · Zu Gast am 15.12.: Regina Ziegler
Vier junge Leute – idealistisch, aber auch etwas weltfremd – haben eine alte West-Berliner Villa in ihr Traumhaus verwandelt. Der verwilderte Garten dient – samt Nutzvieh – der Versorgung der Bewohner, der zum Teich umfunktionierte Swimmingpool biologischen Studien. Bedroht wird die Idylle von einer Architektin und Bauspekulantin, die in dem Viertel einen Kahlschlag plant, um ein großes Projekt zu verwirklichen. Als Weißer Ritter erweist sich ein Industriekapitän und Ingenieur, nebenher Ex-Liebhaber der Dame und – was er lange Zeit nicht weiß – Vater einer Bewohnerin der Villa. Mit modernster Technik saniert er das Gebäude ökologisch vorbildlich, worauf es allerdings immer mehr zum Alptraum für die bisher dort Heimischen wird.
In Das Traumhaus versuchte Schamoni, hochaktuelle und heftig umkämpfte Themen wie Umweltschutz, Bauspekulation und die Suche nach alternativen Lebensformen erklärtermaßen in einem Märchen zu behandeln – und dies nicht wie üblich mit einem eigenen, sondern mit einem Drehbuch von Wolfgang Menge. Seine teuerste und aufwendigste abendfüllende Produktion, ausgeführt von Regina Ziegler, sollte sein letzter Kinofilm bleiben. Entnervt von den in der Bundesrepublik inzwischen herrschenden Produktionsbedingungen wandte sich Schamoni verstärkt neuen Medien wie Videotext, kommerziellem Radio und Fernsehen zu. (gym)