Der Beginn
BRD 1966, R: Peter Lilienthal, D: Günter Herburger, Peter Lilienthal, K: Gerard Vandenberg, D: Kim Parnass, Joachim Wichmann, Eva Brumby, Ursula Alexa, Dunja Rajter, Rolf Zacher, Verena Buss, Boo & The Boo Boos, 75’ · Digital SD
DI 08.10. um 20 Uhr · Einführung: Jan Gympel
Die Schule hat er hinter sich, die Lehre in einem großen Betrieb der Elektroindustrie soll bald beginnen. Doch Rick, der eben nach Berlin heimgekehrt ist, möchte eigentlich gleich wieder nach Spanien zurücktrampen und dort in der Gastronomie arbeiten. Wie für einen Stoff Günter Herburgers typisch, hört dem Halbwüchsigen aber niemand zu, jeder ist ganz mit seinen eigenen Sorgen und Obsessionen beschäftigt. Rick versteht es andererseits nicht, seine Wünsche deutlich zu machen und auf deren Erfüllung zu dringen. So sieht denn auch die etwas ältere ausländische Sängerin, mit der er gern anbandeln möchte, in ihm eher einen kleinen Bruder als einen möglichen Liebhaber.
Eine Geschichte vom frühen Welken der Träume und vom Einpassen in ein „ordentliches“, aber trostloses Leben. 1966, als der Generationenkonflikt gerade voll aufbrach, wurde Der Beginn verkauft und verstanden als beispielhaftes Portrait eines (wie man damals meinte) langhaarigen „Gammlers“, der freilich – sicher zur Beruhigung mancher Zuschauer – nicht das Zeug zur aktiven Rebellion hat. Momos schwärmte: „So wird gedacht, so verkehren wir untereinander, so verständigen sich die, die wir nicht mehr verstehen. Dies ist ihre Syntax, dies ihr Vokabular, dies ihr Klischee, ihr Sentiment, ihre Kälte und ihre Zärtlichkeit.“ (Die Zeit, 4.11.1966) Vom Inhalt wie der wirklichkeitsnahen Form her ein typischer Junger Deutscher Film, erhielt Der Beginn den renommierten Fernsehpreis der Deutschen Angestelltengewerkschaft und einen Adolf-Grimme-Preis mit Gold. (gym)
Der Eintritt ist frei.