Der fliegende Holländer
Der fliegende Holländer
DDR 1964, R: Joachim Herz, B: Joachim Herz, Harald Horn nach der Oper von Richard Wagner, K: Erich Gusko, D: Anna Prucnal, Fred Düren, Gerd Ehlers, Mathilde Danegger, 101‘ · DCP
DO 28.09. um 20 Uhr · Einführung: Detlef Giese
Die Träume sind größer als die Realität. Senta, Tochter eines reichen Reeders, wirkt in ihrem bürgerlichen Alltag wie eingesperrt und verloren zugleich. In ihren Träumen bricht sie auf das weite Meer und zum sagenhaften „Fliegenden Holländer“ auf. In seiner Berliner Inszenierung stellte Opernregisseur Joachim Herz nicht länger den verfluchten Holländer, der gar zu einer Traumfigur wird, in den Mittelpunkt der Handlung, sondern Sentas Sehnsucht. In seiner Verfilmung des Stoffs geht Herz noch einen Schritt weiter, indem er die Traumwelt gegen die Realität abzugrenzen weiß: Wenn Senta zu träumen beginnt, weitet sich der Bildkader vom Normalformat zur wuchtigen Totalvision, und dank dem Einsatz des damals avancierten Vier-Kanal-Magnetton-Systems braust das stürmische Holländer-Motiv im gesamten Kino auf und es wogen die „archaischen Quinten“ Wagners durch den Saal. (sa)