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Der Hauptmann von Köln

Der Hauptmann von Köln DDR 1956, R: Slatan Dudow, B: Henryk Keisch, Michael Tschesno-Hell, Slatan Dudow, M: Wilhelm Neef, D: Rolf Ludwig, Erwin Geschonneck, Else Wolz, Christel Bodenstein, Manfred Borges, 118’ · 35mm FR 24.05. um 18.30 Uhr Eigentlich heißt er nur Hauptmann, doch dann gerät der arbeitslose Kellner auf der Suche nach Beschäftigung in ein Treffen „alter Kameraden“. Die halten ihn für einen aus Südamerika zurückgekehrten Haupt­mann der Wehrmacht und ebnen dem vermeintlichen Kriegsverbrecher den Weg zu einer Karriere in Wirtschaft und Politik. Wie andere vor und nach ihnen haben die Filmemacher dieser DEFA-Satire zunächst ein Zerrbild von den westdeutschen Verhältnissen geschaffen, um sich über dieses dann wohlfeil zu ereifern. Dass die Handlung in Köln spielt, bleibt eigentlich bloße Behauptung, im Studio nachgebaute Straßenszenen zeigen das Zentrum der im Krieg schwer zerstörten Stadt anno 1956 vollständig wiederaufgebaut, voller Geschäfte mit reichen Auslagen und vielen Leuchtreklamen. Im Reigen der Westklischees (die bei manch Zuschauer womöglich anders angekommen sind als beabsichtigt) fehlt auch das Nachtlokal mit Jazzmusik und Ausschweifungen nicht. Zum Schluss geben sich die Filmemacher ihren Wunschvorstellungen vom Ende des vermaledeiten Wirtschaftswunders hin, wenn sie eine Zeitung vermelden lassen: „Schwarzer Freitag an der Frankfurter Börse – Größter deutscher Börsenkrach seit 25 Jahren“. (gym)