Direkt zum Seiteninhalt springen

Der Lügner und die Nonne

Der Lügner und die Nonne AT 1967, R/B: Rolf Thiele, K: Wolf Wirth, M: Carl de Groof, D: Heidelinde Weis, Robert Hoffmann, Elisabeth Flickenschildt, Jane Tilden, Karl Schönböck, Curd Jürgens, 99’ · Digital SD SO 25.11. um 18 Uhr · Einführung: Axel Schock Rolf Thiele bediente sich in seinen Filmen seit jeher gern optischer und akustischer Verfremdungseffekte. In dieser Adaption einer Komödie von Curt Goetz bemühte er sogar ausgiebig das Bavaria-Trickteam von Theo Nischwitz. Einen noch stärkeren Eindruck machen allerdings die teils extravaganten Kostüme von Helmut Holger, der vornehmlich für Michael Pfleghar arbeitete. In dessen erstem Kinofilm, der Pohland-Produktion (und Goetz-Adaption) Die Tote von Beverly Hills (1964), hatte Heidelinde Weis ebenfalls die weibliche Hauptrolle gespielt. Hier nun gab sie eine Novizin, die ein Baby findet, es an sich nimmt und schließlich aus dem Kloster auf eine Insel flüchtet. Dort trifft sie einen jungen Müßiggänger, der von seinem ihm unbekannten Vater finanziert wird. Die angehende Nonne wird versteckt, ein wenig geflirtet, und am Ende löst sich das Rätsel der Kindesherkunft in Wohlgefallen auf – unter Beteiligung eines Kardinals, der selbst eine Vergangenheit hat. Darüber mochte selbst der katholische Film-Dienst schmunzeln, auch wenn Thiele die Vorlage recht stark bearbeitet hatte: „Ist es wirklich schlimm, wenn einmal auf Kosten der Kirche gelacht wird?“ (A.P., Nr. 49/1967) (gym)