Sonntag, 01. Oktober 2023, 16.00 Uhr
Der Schriftsteller Günter Kunert auf Spurensuche in Berlin
„Seht unsere Doppelstadt: Wie sie versinkt / von Zeit zu Zeit in Smog und Depression.“ So beginnt das Gedicht Eine Reise wert (1987) von Günter Kunert. Der Berliner Dichter und Schriftsteller gehörte 1976 zu den Erstunterzeichnern der Petition gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, verließ die DDR mit einem mehrjährigen Visum und lebte fortan in Schleswig-Holstein. Im Dokumentarfilm Eine Reise wert… kehrt er nach Berlin zurück und sucht nach Spuren im Westteil der Stadt: „Was eigentlich sagt mir dieses Berlin, in dem ich nicht wohne, und doch zu Hause bin?“ Für ihn ist Berlin eine „geschichtsgeschlagene Stadt“. Bereits 1976 montierte Christoph Honig einen Foto-Film und ließ sich dabei von Kunerts Essay Berlin – mit Unterbrechungen (1973) über das plebejische Berlin inspirieren. (jg)
Berlin mit Unterbrechungen
R: Rudolf Laepple, 29‘
Eine Reise wert…
R: Katja Aschke, Günter Kunert, K: Hermann Dernbecher, Rezitation: Otto Sander, 45‘