Der Verlorene
BRD 1951, R: Peter Lorre, B: Peter Lorre, Axel Eggebrecht, Benno Vigny, K: Václav Vich, D: Peter Lorre, Karl John, Renate Mannhardt, Johanna Hofer, Gisela Trowe, 98‘ · 35mm
SA 21.07. um 20 Uhr + FR 21.09. um 18.30 Uhr · Einführung am 21.09.: Christoph Fuchs
Vorprogramm:
tausendjahrekino A 1995, R: Kurt Kren, 3‘ · 35mm
Pleite und angewidert vom Typecasting Hollywoods, kehrt Lorre 1949 in die Nachkriegsbundesrepublik zurück, wo sich die langersehnte Möglichkeit bietet, Regie zu führen. In Der Verlorene spielt Lorre den Arzt Dr. Rothe, dessen Mordtaten während der Nazizeit vom Regime gedeckt worden waren. Nach Kriegsende wird er von seinem ehemaligen Assistenten in einem Flüchtlingslager erkannt ...
Stilistisch zwischen Reportage und Film Noir angesiedelt, zählt Der Verlorene zu den Höhepunkten des westdeutschen Nachkriegskinos, eine „beklemmend-konsequente Schwarzweißparabel über Schuld, Verdrängung und Sühne“ (Christoph Fuchs), die allerdings zur Entstehungszeit niemand sehen will. Der Verlorene wird Lorres einzige Regiearbeit und sein einziger deutscher Nachkriegsfilm bleiben, verbittert geht er nach Hollywood zurück.
Im Vorfilm tausendjahrekino verbindet der österreichische Experimentalfilmer Kurt Kren Filmaufnahmen von Touristen vor dem Wiener Stephansdom mit einem Tonschnipsel aus Der Verlorene. (fl)