Deutschland - Endstation Ost
Dialog mit einem Grenzsoldaten DDR 1967, R: Götz Oelschlägel, 17’ · 35 mm
Deutschland – Endstation Ost DDR 1964, R: Frans Buyens, 84’ · 35 mm
SO 12.06. um 18 Uhr + MI 15.06. um 20 Uhr · Einführung: Jeanpaul Goergen
„Die DDR, mit den Augen eines Ausländers gesehen“ – so lautete der Arbeitstitel eines ungewöhnlichen Dokumentarfilms, den der belgische Sozialist Frans Buyens 1963/64 in der DDR drehen konnte. In seinem Interview-Film lässt er Fabrikarbeiter und Kleinunternehmer, LPG-Bauern und ausländische Studenten ausführlich zu Wort kommen. Große Teile des Films entstanden in Ost-Berlin. Nur wenige Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer befragte Buyens auch Grenzsoldaten nach dem Sinn dieser Maßnahme und des Schießbefehls. Zwar leistet Buyens in Deutschland – Endstation Ost keine kritische Auseinandersetzung mit dem System, die Außensicht eines Sympathisanten ermöglicht dennoch einen ungewöhnlichen Blick auf die Lebenswirklichkeit der DDR.
Der Kurzfilm Dialog mit einem Grenzsoldaten von 1967 beruht ebenfalls auf Interviews. Die Gespräche mit dem Grenzsoldaten Reinhard Laske über seine Aufgaben an der Grenze zu West-Berlin sind allerdings weitgehend inszeniert, die Äußerungen erwartungsgemäß systemkonform. In Interviews mit Laskes Eltern, seiner Freundin und Arbeitskollegen versucht der Film, die Persönlichkeit des porträtierten Mannes weiter zu ergründen, um dann doch das Idealbild eines DDR-Grenzsoldaten zu zeichnen, der auf die Parole, Grenzdurchbrüche nicht zuzulassen, mit „Befehl ist Befehl“ antwortet. (jg)