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Einführung: Naomi Rolef

Im Konzentrationslager Sachsenhausen existiert ab 1942 eine eigens eingerichtete Werkstatt, in der jüdische Häftlinge im Auftrag des Sicherheitsdienstes der SS gezwungen werden, britische Pfundnoten zu kopieren. Mit dem massenhaft verbreiteten Falschgeld soll die britische Wirtschaft geschwächt und eine Inflation ausgelöst werden; außerdem wird das Falschgeld benötigt, um die Devisennot des nationalsozialistischen Regimes abzumildern.

Basierend auf den Erinnerungen des ehemaligen jüdischen Häftlings Adolf Burger, erzählt Die Fälscher von dieser größten Geldfälschungsaktion der Geschichte. Die Aufnahmen des Konzentrationslagers entstanden in Kulissen auf dem Studiogelände in Babelsberg. Inszeniert und gespielt wird die wahre Geschichte so eindringlich, dass Die Fälscher dafür mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde. Ins Zentrum des Dramas rückt der Gewissenskonflikt der Häftlinge, denn ihre Fälschungen dienen der Stärkung des Terrorregimes und damit der Verlängerung des Krieges. „Die große Frage des Films ist eine moralische: Wie weit kann und darf man gehen, um das nackte Leben zu retten? Es ist aber eine Scheinfrage – wer darf sich schon anmaßen, sie gültig zu beantworten? Diejenigen, die satt in ihren Sesseln sitzen, dürfen es gewiss nicht.“ (Anke Westphal, Berliner Zeitung, 21.3.2007) (ps)

Naomi Rolef ist Filmwissenschaftlerin und Expertin für das israelische Kino.

Die Fälscher