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Sommer 1788. In Weimar lernen die Schwestern Charlotte und Caroline von Lengefeld den 28-jährigen Friedrich Schiller kennen, der sich mit seinen Dramen Die Räuber (1781), Kabale und Liebe (1784) und Don Karlos (1787) bereits als wichtiger Exponent der Spätaufklärung einen Namen gemacht hat. Die verliebten Schwestern haben sich geschworen, alles miteinander zu teilen, und so bilden die drei jungen Leute bald eine Ménage-à-trois. Diese ist das eigentliche Thema von Dominik Grafs Film Die geliebten Schwestern, der die historischen Lebensumstände schildert, auch das Reisen, die Herstellung von Büchern, die Zahnschmerzen, die Ehe von Friedrich und Charlotte. Vor allem aber lässt uns Graf teilhaben an den Gefühlen seiner Protagonisten, an ihrem Verlangen und Lebenshunger. „Warum also brauchen wir diesen Film über zwei junge Frauen im ausgehenden achtzehnten Jahrhundert und einen jungen Mann, der ihr Zeitgenosse war und mit seiner Dichtung unsterblich wurde, (…) über die Farben des Sommers, über die Liebe zu dritt, die Konventionen und den Aufbruch (…)? Weil er einen Reichtum an Bildern und Empfindungen ins Kino bringt, der nicht mehr oft dort zu finden ist. Weil wir zusehen können, wie Klischees zerbrechen und Veränderungen möglich werden und wie die Lust, zu denken und zu leben, frei macht.“ (Verena Lueken, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.6.2014) (ps)

Die geliebten Schwestern