Die Martinsklause
Die Martinsklause
BRD 1951, R: Richard Häußler, B: Peter Ostermeier, K: Josef Illig, Franz Koch, D: Rüdiger Joswig, Andreas Knaup, Willy Rösner, Gisela Fackeldey, 96‘ · 35mm
DI 08.08. um 20 Uhr + SO 13.08. um 20 Uhr
Ganghofer Noir II. oder: Die befriedenden Eindringlinge. Die Martinsklause erklärt im historisch-mythologischen Gewand, warum die alliierte Kontrolle gut und sinnvoll ist. So kann man in dem grausamen Verwalter Waze Hitler sehen, in den Augustinermönchen entsprechend die US-Amerikaner, welche das Berchtesgadener Land befreien, um es von nun an im christlichen Geiste zu leiten. Wobei: Andere Lesarten sehen in den Mönchen die Flüchtlinge, in Waze die aufgebrachten Einheimischen, welche sich der neuen Zeit nicht beugen wollen: eine Lesart, die nicht abwegig ist, da die Brutalität, mit der die Eingesessenen in den späten 1940er Jahren oft gegen die Fremden vorgingen, für das Kino anscheinend eine Tabuzone war – von den Schmerzen der Vertriebenen und Zukunftssuchenden konnte und sollte man sprechen, den Egoismus der Vielen hierzulande jedoch nicht kasteien. (om)