Die Reiter von Deutsch-Ostafrika
D 1934, R: Herbert Selpin, M: Herbert Windt, D: Sepp Rist, Ilse Stobrawa, Peter Voß, Louis Brody, 82‘ · 35 mm
Ein Spielfilm über den Krieg in Deutsch-Ostafrika, wo 1914 die Nachricht vom Kriegsausbruch in Europa wie eine Bombe in das friedliche Leben des deutschen Farmers Hellhoff hineinplatzt. Hellhoff schließt sich der Schutztruppe an, sein bester Freund, der Engländer Cresswell, muss das Land verlassen. Wenig später stehen sich die beiden als Feinde gegenüber. Der unter der Schirmherrschaft des Reichskolonialbundes in der Gegend des Kilimandscharo gedrehte und zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der „Schutzverträge“ herausgebrachte Abenteuerfilm war zwar ganz der kolonialen Idee und der nationalen Mythologisierung der Kriegserfahrung verpflichtet. Anders als im inhaltlich verwandten Stummfilm Ich hatt’ einen Kameraden (1926) klingen hier jedoch keine anti-englischen Töne an. Im Gegenteil, passend zur nationalsozialistischen Propaganda gegenüber England wird hier eine Aussöhnung mit dem Kriegsgegner angestrebt und eine schicksalhafte Verbindung der beiden Länder beschworen. „Der Engländer, der seine Pflicht tut und gegen den deutschen Freund zu Felde zieht, der stammverwandte Gegner hat unter dem Zwang des besinnungslos in private Schicksale eingreifenden Krieges und seinen furchtbaren Forderungen ebenso zu leiden wie der Deutsche, der einsam dasteht und nun gegen den Mann reiten und kämpfen muß, der ihm am nächsten stand.“ (Der Film, 20.10.1934) (ps)
MI 20.08. um 20 Uhr