Die Todesmühlen & Concentration Camp Ebensee & Deutschland Erwache!

Die Todesmühlen zeigt die Weimarer Bevölkerung, wie sie im Sommer 1945 das nahegelegene Konzentrationslager Buchenwald besichtigt. Gesten der Abscheu überblenden zu Bildern derselben Deutschen, die noch kurz zuvor den Nazis begeistert zujubelten.

Concentration Camp Ebensee beginnt mit fröhlichen Ausflüglern in der idyllischen Berg- und Seenlandschaft um Bad Ischl, nur eine Kopfbewegung vom Lager Ebensee entfernt. Dort fristen Überlebende hinter Stacheldraht ihr Leben, abgemagert bis auf die Knochen, so schwach, dass GIs sie stützen müssen. Täglich sterben 300, deren Leichen zum Krematorium gefahren werden. Gefilmt am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation.

Im Mai 1945 gibt auch General Eisenhower einen vom U.S. Army Signal Corps mit einem Höchstmaß an Integrität gedrehten Film zu den Konzentrationslagern in Auftrag, um ihn ab September 1945 deutschen Kriegsgefangenen zur Umerziehung zu zeigen: Deutschland Erwache! Die Ansprache des illusionslosen Kommentars ist schonungslos: „Wir wissen, dass unter euch Männer sitzen, die uns heute zwar erzählen wollen, nie Nazis gewesen zu sein, die sich in Wirklichkeit aber nicht geändert haben und heute noch an Hitlers Theorien festhalten.“ (tht)

Tobias Ebbrecht-Hartmann ist Professor für Visuelle Kultur, Film und German Studies an der Hebrew University of Jerusalem und leitet das DFG-Langfristvorhaben Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Filmmaterials aus der NS-Zeit und Fabian Schmidt ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des DFG-Langfristvorhabens Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Filmmaterials aus der NS-Zeit.