Der Aufstand im Vernichtungslager Sobibór am 14. Oktober 1943 gilt als eine der wenigen erfolgreichen Befreiungs- und Widerstandsaktionen gegen die nationalsozialistische Vernichtungsmaschinerie. Thomas „Toivi“ Blatt ist einer der Überlebenden, zudem Autor des autobiografischen Bestsellers Nur die Schatten bleiben von 1997. Mit ihm begibt sich Peter Nestler nach Polen, um den Hintergründen der Ereignisse auf die Spur zu kommen. Warum half der eine Bauer den Fliehenden? Warum verriet sie der andere an die Nazis oder brachte sie gar selbst um? Nestler fragt auch einen schwedischen Psychoanalytiker, warum sich manche „guten Nachbarn“ verwandeln und andere nicht. „Unter Gewaltverhältnissen zeigen sich die Charaktere und teilen sich in zwei Parteien: eine, in der Fremdenfeindlichkeit, Angst vor dem Anderen, Feigheit gegenüber dem Terror, Bereitschaft zur Denunziation und Parteinahme für die Gewalttäter vorherrschen; und eine andere, in welcher der Mensch dem Menschen hilft, ihn aufnimmt, versteckt, die Tugend der Solidarität also stärker ist als der Gehorsam gegenüber den Mächtigen und die Angst vor ihrer Gewalt.“ (Jörg Becker, ray Filmmagzin, 8/2012) (fl)
Weitere Notizen von Eva Kirsch zu Die Verwandlung des guten Nachbarn auf Jugend ohne Film
Die Verwandlung des guten Nachbarn
- D/S 2002
- DigiBeta
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R/B/S: Peter Nestler, K: Rainer Komers, Peter Nestler, 85‘