Do the Right Thing
USA 1989, R/B: Spike Lee, D: Spike Lee, Danny Aiello, Ruby Dee, Ossie Davis, 119’ · 35 mm, OmU
Mit Sex, Lies, and Videotape von Soderbergh und Do the Right Thing von Spike Lee trafen 1989 im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes zwei Filme aufeinander, die zwei unterschiedliche Pfade für das unabhängige Filmschaffen in Zeiten einer sich stetig ausdifferenzierenden Medienlandschaft aufzeigten. Während Soderberghs Film zum kommerziellen Durchbruch des Independent-Kinos beitrug, erinnerte der von einem Studio produzierte Do the Right Thing in seiner Ästhetik an das New-Hollywood-Kino der 1960er und 1970er Jahre.
In seinem dritten Spielfilm kondensiert Lee 24 Stunden im Leben der Bewohner von Bedford-Stuyvesant in Brooklyn zu einer wütenden Intervention gegen urbanen Rassismus. Do the Right Thing ist kein Film der leisen Töne. Die brütende Sommerhitze und der pulsierende Soundtrack tragen ihren Teil dazu bei, dass sich die Konflikte auf den unvermeidlich erscheinenden Knall hin zuspitzen. Lees Filme basieren nicht auf dem sonst so verbreiteten Glauben, dass eine erfolgreiche Erzählung universell lesbar sein müsse. Stattdessen heben sie auf das Detail und die spezifischen, lokal begründeten Eigenheiten der Figuren ab und öffnen sich der Realität in all ihrer oft widersprüchlichen Vielfalt. (hb)
SO 12.04. um 21 Uhr + FR 17.04. um 21 Uhr