Sagen Sie's den Steinen
Mittwoch, 01. November 2017, 18.30 - 00.00 Uhr
Dolando / Une visite au Louvre
Dolando / Une visite au Louvre
Dolando
I/F/D 2002, R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub, nach Das befreite Jerusalem von Torquato Tasso, D: Dolando Bernardini, K: Renato Berta, T: Jean-Pierre Duret, 7’ · DCP, OmU
Une visite au Louvre / Ein Besuch im Louvre
F 2004, R/B: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub, nach Ce qu'il m'a dit (Was er mir gesagt hat) von Joachim Gasquet, K: William Lubtchansky, T: Jean-Pierre Duret, Stimme: Julie Koltaï, Jean-Marie Straub, 48’ · DCP, OmU
MI 01.11. um 18.30 Uhr · Einführung: Ted Fendt
Dolando wurde während der Dreharbeiten von Umiliati aufgenommen. Dolando Bernardini (90 Jahre) singt auswendig, draußen an einem Tisch stehend, fünf Strophen aus Das befreite Jerusalem von Torquato Tasso.
Die gemeinsame Arbeit von Huillet/Straub und Dolando Bernardini begann 1978 mit Dalla Nube alla Resistenza (erster Teil, letzter Dialog „Vater und Sohn“) auf dem Monte Serra, dort ganz in der Nähe.
Une visite au Louvre: „Wenn man den Filmtext mit der Buchvorlage vergleicht – Ce qu'il m'a dit von Joachim Gasquet, geschrieben 1912/13, erstmals veröffentlicht 1921 (Was er mir gesagt hat: zweiter Teil ‚Der Louvre’) –, stellt man fest, dass Huillet & Straub sich den Text ‚gebaut’ haben. Ihre Fassung setzt mittendrin an (‚Ich mag die Primitiven nicht. Ich kenne Giotto wenig...’), lässt die verbindenden Sätze Gasquets und seine Dialogstimme weg (außer an drei markanten Stellen: knappen Einwürfen, mit der Stimme Jean-Marie Straubs) [...]
Huillet & Straub haben bei ihrem Auswählen, Weglassen und Zusammenstellen natürlich ihre Urteilskraft, ihre Kritik und ihr Empfindungsvermögen einfließen lassen, also ihren Cézanne herausgearbeitet und hingestellt. Aber das Merkwürdige oder Phänomenale ist, dass trotz dieser reduzierenden Vorgehensweise am Ende der starke Eindruck bleibt: ‚So könnte Cézanne wirklich gewesen sein.’“ (Johannes Beringer) (aw)