Eika Katappa
Eika Katappa
BRD 1969, R/B: Werner Schroeter, K: Werner Schroeter, Robert van Ackeren, D: Magdalena Montezuma, Gisela Trowe, Carla Aulaulu, 147‘ · 35mm
SA 02.09. um 20.30 Uhr · Einführung: Gertrud Koch
Opern hinterlassen Spuren im Zuhörer, sie hinterlassen ihn mit großen, uneinholbaren Gefühlen und prägen ihm ihre Gesten auf. Den größten Eindruck auf Schroeter machte die Gesangskunst von Maria Callas, die ihm im Alter von 17 Jahren „vor Aufregung Nasenbluten bereitet“ habe. Eika Katappa ist ein Film solcher Spuren, aber auch ein Film voller Sehnsucht nach einer südeuropäischen Kultur, in der die italienische Oper ihren Platz hat. In neun Teilen inszeniert Schroeter Bild-Musik-Kompositionen, darunter Werke von Verdi, Donnizetti, Bellini, die sich an den Opern, aber auch an anderen Mythen orientieren. Für die ausdrucksstarken Gebärden der Darsteller, allen voran der Tragödin Magdalena Montezuma, diente Carl Theodor Dreyers Stummfilm La Passion de Jeanne d’Arc als Vorbild. Nie zuvor war der Feuereifer des queer undergrounds in Deutschland größer, angefacht von der Kraft der Oper. (sa)