Ein ausgekochter Junge
Ein ausgekochter Junge
D 1931, R: Erich Schönfelder, B: Erich Philippi, K: Willy Winterstein, M: Will Meisel, D: Siegfried Arno, Olly Gebauer, Paul Westermeier, Julius Falkenstein, Albert Paulig, Henry Bender, 85’ · 35 mm
DO 07.01 um 20 Uhr + SO 10.01. um 20.30 Uhr
Eine grotesk-komische Verwechslungskomödie mit Siegfried Arno: Ignaz Fischbein (Arno), der ungeschickte und hyperaktive Hausdiener eines Modehauses, wird von seinem Chef losgeschickt, den neuen Anzug vom Schneider zu holen. Auf dem Rummelplatz rasselt er in die reizende Mizzi (Olly Gebauer). Die beiden können sich nicht ausstehen, doch der Hypnotiseur Brahmaputra holt sie auf die Bühne und suggeriert ihnen, sie wären frisch vermählt. Prompt hält Fischbein Mizzi für sein „Pünktchen auf dem i“ und fährt mit ihr in die Flitterwochen. Das junge Paar gerät in eine Ferienpension voller kurioser Gestalten, inklusive einer heiratswilligen alten Jungfer und eines russischen Anarchisten, der Fischbein für den Klassenfeind hält. Als auch noch Fischbeins Chef mit Geliebter und Mizzis wahrer Verlobter eintreffen, ist das Chaos perfekt.
Arno, bereits in den letzten Jahren der Stummfilmzeit ein beliebter Filmkomiker, drehte in den 1930er Jahren eine schreiend komische Tonfilm-Groteske nach der anderen. Das Publikum klopfte sich auf die Schenkel: „Keine Verwechslungs-Wirren, die ungenutzt blieben, kein Witz, an den nicht gedacht wurde“ (Hans Feld, Film-Kurier, 7.11.1931). Wenig später musste der jüdische Komiker Deutschland jedoch den Rücken kehren, ab Ende der 1930er Jahre war er in zahlreichen Hollywood-Filmen zu sehen. (obr)