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Einführung: Jeanpaul Goergen

Voller Neugierde und Fragelust taucht Helke Misselwitz in fremde Leben ein. In Ein Leben (1980) porträtiert sie die Berliner Bäckersfrau Maria Bartel und zehn Jahre später dokumentiert Misselwitz die Belegschaft einer Kohlenhandlung in Prenzlauer Berg in Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann (1989).

Maria Bartel, geboren 1901 in Ostpreußen, seit 1920 in Berlin und dort auch 1975 verstorben, lässt sich auch in der Zeit des Nationalsozialismus nicht unterkriegen. Fotos und Briefe, Dokumente und Postkarten erhellen Privates, ohne Gewissheit zu verschaffen. War sie eine starke Frau, die trotz aller Schicksalsschläge und Widrigkeiten ihr Leben meisterte? Die Recherche nach den Orten, an denen sie in Berlin gelebt und gearbeitet hat, verbleibt ebenso im Ungefähren wie die spärlichen Erinnerungen von Bekannten.

Ganz anders das Porträt einer privaten Kohlenhandlung in der Gleimstraße 6: Mit ihrem Kameramann Thomas Plenert erkundet Helke Misselwitz diese wie aus der Zeit gefallene Arbeitswelt mit ihrem eigenen Rhythmus. Mit Sympathie und großem Taktgefühl nähern sie sich der Chefin Renate Uhle und ihren Kohlenmännern,beobachten ihren schmutzigen, unheroischen und solidarischen Arbeitsalltag. Das Ergebnis ist ein Dokument „frischesten, direktesten, sehr berlinischen Lebens“, so Detlef Friedrich 1989. (jg)

Ein Leben


DDR 1980
Digital SD

R: Helke Misselwitz, K: Roland Eising, 30‘

Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann


DDR 1989
35mm

R: Helke Misselwitz, K: Thomas Plenert, 52‘

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