Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel
Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel
D 1932, R: Géza von Bolváry, B: Fritz Grünbaum, Friedrich Kohner, K: Willy Goldberger, D: Gustav Fröhlich, Marta Eggerth, 98’ 16mm
DO 18.07. um 20 Uhr + SO 21.07. um 19 Uhr Einführung am 18.07.: Maren Haffke
Durch die Nacht bei minus 20 Grad im offenen Sportwagen Richtung Alpen, der Motor brüllt, das Radio vermeldet regelmäßig die Uhrzeit: Peter Franke (Gustav Fröhlich), Chef der Supraphon Werke, reist modern von Berlin nach Brannenburg. Dort besucht er die Filiale 18 seines Musikimperiums – einen Plattenladen, in dem, fernab vom großstädtischen Konsumtreiben, musikalische Kundenwünsche nicht unbedingt im Kauf, aber doch in der improvisierten Tanz- und Singnummer einer außerordentlich talentierten Angestellten enden können. Wally Sommer heißt das Ladenmädchen, das entgegen Kracauers Essaytitel nicht ins Kino, sondern ins Theater gehen möchte und zur persönlichen Obsession von Musikmagnat Franke wird. Marta Eggerth, Operettensopranistin und jüdischer Ufa-Star, verewigt sie als physische, oder besser: vokale Präsenz. Mehr als Figur ist Wally Sommer Stimme, eine, die, egal ob aus dem Grammophon oder live von der Bühne, dich und nur dich filmisch zu adressieren scheint, wenn sie ihre Liebesbotschaften im hohen C sendet. (cv)