Ein Mädchen aus Flandern
Ein Mädchen aus Flandern
BRD 1956, R: Helmut Käutner, B: Helmut Käutner, Heinz Pauck nach Carl Zuckmayers Novelle Engele von Loewen, K: Friedl Behn-Grund, M: Bernhard Eichhorn, D: Nicole Berger, Maximilian Schell, Viktor de Kowa, Friedrich Domin, Anneliese Römer, Erica Balqué, Fritz Tillmann, Lise Coliny, Nelly Beguin, Jane Brissac, Guillaume Lambrette, Omer Ducarme, Gert Fröbe, Helmut Käutner, 101' · 35mm
DI 12.06. um 20 Uhr
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verliebt sich der deutsche Offizier Alexander Haller (Maximilian Schell) in das flandrische Mädchen Angeline (Nicole Berger). Doch nach einer schweren Verwundung an der Front kommt Haller erst 1917 zurück, um Angeline beim Wiedersehen seine Gefühle zu gestehen. Das gemeinsame Glück währt nur kurz: Angeline wird wegen Sabotageverdachts verhaftet und schließlich in ein Bordell in Brüssel überstellt. Als sie dort kurz vor Kriegsende erneut auf Haller trifft, steht ihm ein Prozess wegen Wehrkraftzersetzung bevor: Er hat einem verwundeten feindlichen Soldaten geholfen … Käutners zweite Zuckmayer-Verfilmung wirkt wie ein historisches Pendant zu Himmel ohne Sterne, sowohl in der ruhigen Inszenierung wie im Zentralmotiv einer Liebesgeschichte als Sinnbild für die Völkerverständigung zwischen verfeindeten Parteien. Wo Käutner in Des Teufels General durch erklärtermaßen „realistischere“, aber auch weniger scharfe Gestaltung von Nebenfiguren und Details abgemildert hatte, fügte er hier Zuckmayers romantischer Novelle einen Widerstands-Handlungsstrang hinzu, um eine ebenmäßigere Darstellung seines Universal-Humanismus zu erzielen. (chh)