En kongelig affære

Als der Film beginnt, ist der kurze Sommer der Freiheit und Anarchie schon vorbei. Aus ihrem Exil in Deutschland berichtet die ehemalige dänische Königin Caroline Mathilde kurz vor ihrem Tod 1775 von ihrem psychisch kranken, unzurechnungsfähigen Ehemann, König Christian VII., und von dessen Leibarzt Johann Friedrich Struensee, mit dem sie eine leidenschaftliche Liebesaffäre hatte. Struensee ist ein bürgerlicher Aufklärer, der das Vertrauen des Königs gewinnt und in Dänemark wichtige Reformen im Gesundheits- und Sozialwesen anstößt, der Meinungs- und Pressefreiheit einführt und die Macht des Hofes stark beschneidet. En kongelig affære erzählt eine Geschichte, für die sich das Kino immer wieder begeisterte, vom Henny Porten-Film Die Liebe einer Königin (1923) bis zu Herrscher ohne Krone (1957) mit O.W. Fischer als Struensee. Neu ist in En kongelig affære die Perspektive, die Erzählung aus der Sicht von Caroline Mathilde. „Ein fantastischer Stoff. (…) In einer der wunderbarsten Szenen beginnt die Affäre. Sie umkreisen sich, sie tanzen, sehen sich starr an, die Blicke werden weicher, ihr Blick wird verzweifelt. Die Zeit wird aufgehoben, die Musik steht still.“ (Die Welt, 17.2.2012) (ps)