Sturm und Zwang
Donnerstag, 10. Dezember 2015, 18.30 - 00.00 Uhr
Es genügt nicht 18 zu sein/Guten Tag, das sind wir
Es genügt nicht 18 zu sein/Guten Tag, das sind wir
Es genügt nicht 18 zu sein / Guten Tag, das sind wir
DDR 1966, R/B: Kurt Tetzlaff, Armin Georgi, K: Franz Thoms, M: Peter Rabenalt, Sprecher: Manfred Krug, 22’ / 19’ · DCP / 35 mm
DO 10.12. um 18.30 Uhr · Einführung: Chris Wahl, Zu Gast: Kurt Tetzlaff
In CinemaScope und mit improvisierter Cinéma vérité-Kameratechnik gedreht, beobachtet der kurze Dokumentarfilm eine Jugendbrigade im mecklenburgischen Erdölfördergebiet Frätow. Er zeigt die Härte der Arbeit, die Schwierigkeiten mit älteren Kollegen und die Trostlosigkeit der Freizeit in der Einöde des Bohrfeldes. Die Arbeiter hausen in einer baufälligen Baracke, das Radio ist kaputt und weit und breit gibt es keine Mädchen. Tetzlaff zeigt keine idealistische Jugend, die optimistisch den Sozialismus aufbaut, sondern nüchterne junge Menschen, die sich freimütig über ihre Probleme, Enttäuschungen und Sehnsüchte äußern. Anders als Karl Gass‘ ähnlich gelagerte Dokumentation Feierabend, die 1964 noch durch die Zensur gekommen war, fiel der Film bei der staatlichen Abnahme durch und wurde erst nach durchgreifender Umarbeitung unter dem Titel Guten Tag – das sind wir zugelassen. In dieser Fassung waren zwar auch technische Mängel wie unverständlicher O-Ton behoben, doch in der Hauptsache zielten Kürzungen, Umstellungen und Änderungen im Kommentartext auf eine Entschärfung und Verharmlosung ungeschminkter Äußerungen und offen gezeigter Konflikte. (jr) Regisseur Kurt Tetzlaff wird zur Filmvorführung zu Gast sein und freut sich auf ein Filmgespräch.
In CinemaScope und mit improvisierter Cinéma vérité-Kameratechnik gedreht, beobachtet der kurze Dokumentarfilm eine Jugendbrigade im mecklenburgischen Erdölfördergebiet Frätow. Er zeigt die Härte der Arbeit, die Schwierigkeiten mit älteren Kollegen und die Trostlosigkeit der Freizeit in der Einöde des Bohrfeldes. Die Arbeiter hausen in einer baufälligen Baracke, das Radio ist kaputt und weit und breit gibt es keine Mädchen. Tetzlaff zeigt keine idealistische Jugend, die optimistisch den Sozialismus aufbaut, sondern nüchterne junge Menschen, die sich freimütig über ihre Probleme, Enttäuschungen und Sehnsüchte äußern. Anders als Karl Gass‘ ähnlich gelagerte Dokumentation Feierabend, die 1964 noch durch die Zensur gekommen war, fiel der Film bei der staatlichen Abnahme durch und wurde erst nach durchgreifender Umarbeitung unter dem Titel Guten Tag – das sind wir zugelassen. In dieser Fassung waren zwar auch technische Mängel wie unverständlicher O-Ton behoben, doch in der Hauptsache zielten Kürzungen, Umstellungen und Änderungen im Kommentartext auf eine Entschärfung und Verharmlosung ungeschminkter Äußerungen und offen gezeigter Konflikte. (jr) Regisseur Kurt Tetzlaff wird zur Filmvorführung zu Gast sein und freut sich auf ein Filmgespräch.