Es kommt ein Tag
Tagebuchblätter
BRD 1951, R: Ormonde De Kay, 15‘
Es kommt ein Tag
BRD 1950, R: Rudolf Jugert, B: Ernst Penzoldt, Rolf Thiele, Hans Abich, Fritz Grashoff, Thea von Harbou, K: Igor Oberberg, D: Dieter Borsche, Maria Schell, Lil Dagover, Herbert Hübner, Gustav Knuth, 93‘ · 35 mm
SA 04.03. um 21 Uhr
Die Positionierung der Bundesrepublik als maßgebliche Macht innerhalb der Westbündnisse bedingte vor allem eine Aussöhnung mit Frankreich. Rudolf Jugerts Es kommt ein Tag spricht denn auch von dem, was man historisch gemein hat. Während des Kriegs von 1870/71 verschlägt es den deutschen Soldaten Friedrich Mombour bei der Quartiersuche in das französische Städtchen St. Godard, wo zu seiner Überraschung eine Familie Mombour lebt. Entfernte Verwandte, wie er bald herausfindet: Als Hugenotten verfolgt, war ein Zweig der Familie schutzsuchend in einen der nahen deutschsprachigen Kleinstaaten geflohen. Der nationalistische Ungeist hat da jedoch schon längst zu einer familiären Katastrophe geführt: Friedrich Mombour hatte vor seiner Ankunft in St. Godard Gaston Mombour erschossen – den Sohn jener maladen alten Dame, bei der er nun wohnt, und der Bruder jener jungen Schönen, die sich in ihn verliebt hat. Der Titel des Films verweist ins damalige Hier und Jetzt: Die Deutsch-Französische Freundschaft soll endlich Wirklichkeit werden, auf dass Friede herrsche in einem Europa der Brüderlichkeit. Schwer und mächtig ist das Pathos – Ormonde De Kays journalistische Lakonie wie Ernsthaftigkeit, Sorge wie Zuversicht zu Beginn des Programms tun gut. (om)