Eyes Wide Shut
USA/GB 1999, R: Stanley Kubrick, B: Stanley Kubrick, Frederic Raphael, D: Nicole Kidman, Tom Cruise, Sydney Pollack, Todd Field, 159’ · DCP, OmU
Am Anfang steht eine scheinbar glückliche Ehe; man gibt sich liberal und aufgeschlossen, raucht gemeinsam Joints. Doch als die Frau von einem geträumten Seitensprung erzählt, begibt sich ihr verstörter Ehemann auf eine Irrfahrt durch New York, die ihn schlussendlich in eine rauschhafte Orgie führt.
Notizen von Stanley Kubrick über eine mögliche Verfilmung von Arthur Schnitzlers Traumnovelle reichen weit zurück. Bereits 1968 fasste er erste Pläne und erkundigte sich nach den Rechten. Doch erst Mitte der 1990er Jahre beginnt er mit der Arbeit. Strebten frühere Filme Kubricks in Richtung Oper, so zieht es Eyes Wide Shut zur Kammermusik hin. Die eigentümlichen Räumlichkeiten bieten den Figuren keine Geborgenheit. Kubricks präzise Inszenierung erschafft eine von Sexualität, Schuld und Obsessionen getränkte Atmosphäre, in der die Wahrnehmung selbst prekär wird: Was ist Traum, was ist Realität? Oder ist alles nur ein großes (Rollen-)Spiel? Eyes Wide Shut, Stanley Kubricks letztes Werk, ist ein ebenso intimes wie majestätisches Erlebnis. (hb)
SA 18.04. um 21 Uhr + MI 22.04. um 20 Uhr