Fahrt ins Glück
Fahrt ins Glück
D (West) 1945/48, R: Erich Engel, B: Thea von Harbou, K: Franz Weihmayr, M: Michael Jary, D: Käthe Dorsch, Hildegard Knef, Rudolf Forster, Werner Fuetterer, 88‘ · 35 mm
DO 17.03. um 20 Uhr · Buchvorstellung mit Bernhard Groß
Unter dem Titel Die Filme sind unter uns ist jüngst eine Untersuchung zur Geschichtlichkeit des frühen deutschen Nachkriegskinos erschienen. Auf der Basis von zirka 150 ost- und westdeutschen Trümmer-, Unterhaltungs- und Dokumentarfilmen der Jahre 1945 bis 1951 analysiert der Autor Bernhard Groß, ob diese Filme eine originäre Erfahrung von Geschichtlichkeit ermöglichen, die sich gerade in mit der „Stunde Null“ verbundenen Zeitformen von Stillstand und Paralyse realisiert. Er fragt nach der Vorstellung von Zuschauerschaft, den sich diese Filme denken, und untersucht, ob und wie das Nachkriegskino den Zuschauer in die Lage versetzt, sich in dem widersprüchlichen Verhältnis von individuellem Erleben und historischen Zeitläufen zu verorten. Groß‘ Arbeit erfasst dabei erstmals über alle Genregrenzen hinweg den gesamten deutschen Nachkriegsfilm. Im Anschluss an die Buchvorstellung zeigen wir den unter der Regie von Erich Engel entstandenen Film Fahrt ins Glück, ein Überläuferfilm, dessen Aufnahmen in den letzten Kriegsmonaten entstanden und der zunächst unvollendet blieb, dann von der DEFA fertiggestellt und 1948 in die Kinos gebracht wurde. Fahrt ins Glück ist eine Liebeskomödie, doch obwohl die Handlung fernab von Krieg und Vernichtung spielt, zeigt Engels Film zerstörte Beziehungen, die wie imprägniert erscheinen mit den Erfahrungen von Diktatur und Krieg. Diese legen sich wie eine Firniss über die Heiterkeit.
Nach der Filmvorführung lädt der Verlag Vorwerk 8 zu einem Umtrunk ein.