Fräulein Else
Fräulein Else
D 1929, R: Paul Czinner, B: Paul Czinner, nach Motiven von Arthur Schnitzler, K: Karl Freund, Adolf Schlasy, Robert Baberske, D: Elisabeth Bergner, Albert Bassermann, Albert Steinrück, Adele Sandrock, Else Heller, Jack Trevor, 89’ · 35 mm, restaurierte Fassung
FR 29.01. um 19 Uhr · Am Flügel: Eunice Martins
Elisabeth Bergner, schön, zart und zerbrechlich, in ihrem letzten Stummfilm, basierend auf Motiven der Novelle Arthur Schnitzlers aus dem Jahr 1924, dem Monolog einer jungen, verzweifelten Frau aus gutbürgerlichem Hause: Im Urlaub erreicht Else ein Hilferuf der Mutter, der Vater habe Geld veruntreut und Else müsse den Kunsthändler Dorsday, der sich im selben Urlaubsort aufhält, um ein Darlehen bitten. Dorsday erklärt sich einverstanden, jedoch stellt er eine Bedingung: Er möchte Else nackt sehen. Die junge Frau ringt mit sich. Schließlich geht sie nur mit einem Mantel bekleidet zu Dorsday…
Die Stummfilmversion mit Bergner als Else entstand 1928 unter der Regie ihres Stammregisseurs und späteren Ehemanns Paul Czinner. Zeitgleich führte Bergner Gespräche mit Schnitzler über eine Bühnenfassung, in der sein Werk wortgetreu vorgetragen werden sollte. Mit der Filmversion dagegen war der Autor überhaupt nicht einverstanden: „eine ganz andere Else als ich gedichtet hatte“ (Brief an Clara Katharina Pollaczek, 15.3.1929). In der Berliner Börsen-Zeitung ist Fritz Olimsky hingegen begeistert von Elisabeth Bergner, sie „entzückt wieder durch die Musikalität ihres Wesens, durch das wunderbar Natürliche und zugleich Verhaltene ihres Spiels“ (8.3.1929). (obr)
Wir zeigen die von der Cineteca di Bologna restaurierte Fassung.